Hallo Axel,
in Abtsdorf wimmelte es tatsächlich von Demels. Ich habe mindestens 7 Linien gefunden, die bis um oder kurz nach 1600 zurückgehen. Wahrscheinlich kommen die alle irgendwann zusammen, was aber vor dem Einsetzen der Kirchenbücher liegen muss.
Ich hoffe, dass die Grundbücher von Abtsdorf auch veröffentlicht werden (falls sie noch vorhanden sind). In anderen Orten kommt man mit ihnen manchmal bis ca. 1570 zurück.
Schreibe doch mal die Namen und Daten, die Du bisher hast, hier rein. Dann ist es einfacher, auf Deine Fragen zu antworten.
Meine gesammelten Daten habe ich, soweit ich sie schon in mein Datenbankprogramm eingegeben habe, bei gedbase
http://gedbas.genealogy.net/
und bei Geneanet hochgeladen. (Gedbas kannst Du ganz ohne Registrierung einsehen, bei Geneanet gibt es eine kostenlose Basismitgliedschaft, so dass Du dort recherchieren und auch deine Daten hochladen kannst.)
Wenn Du magst, kannst Du Dir meine Daten ja mal ansehen und mit Deinen vergleichen. (Am Besten als Suchkriterien "Demel" und "Abtsdorf" eingeben. In gedbase steht mein voller Name, bei Geneanet "bhammes". Damit kannst Du erkennen, dass es sich um meine Daten handelt.)
Übrigens: Wahrscheinlich hast Du zwei Nachnamen falsch gelesen:
Rößler dürfte tatsächlich Kößler sein und anstatt Kudisch dürfte es Rudisch heißen. Kössler und Rudisch sind übliche Nachnamen in der Ecke und "K" und "R" kann man in der altdeutschen Schreibschrift leicht verwechseln.
Ich wünsche Dir noch ein schönes Restwochenende und viel Erfolg bei der weiteren Suche.
VG
Bärbel
Nachtrag:
Dass Menschen ihre "Heimatregion" verließen und sich in der Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen in andere Regionen begaben, ist so alt wie die Menschheitsgeschichte. (Anders wäre nicht der ganze Planet von Menschen besiedelt worden, sondern das Vorkommen unserer Spezies wäre wohl immer noch auf eine Region im Süden Afrikas beschränkt.)
Das 19. Jh. war das Jahrhundert, in dem zunächst Massen von Menschen aus Mittel-, Süd- und Osteuropa nach Übersee (Süd- und vor allem Nordamerika) auswanderten (natürlich meist aus wirtschaftlichen/sozialen Gründen) und es später wohl mindestens genauso große Massen nach Einsetzen der Industrialisierung von den eher ländlichen Regionen in die Industriezentren (vor allem in den wachsenden Städte) zog. Und dieser Trend hält bis heute an. - Wer in seiner Herkunftsregion keine adäquate Möglichkeiten zum Leben findet (wirtschaftlich, sozial und politisch), versucht dorthin zu gehen, wo er oder sie sich bessere Chancen erhofft. Das ist völlig normal.
Übrigens: Ich bin auch "Wirtschaftsflüchtling" in Frankfurt am Main - auch wenn ich "nur" über die "Grenze" eines Bundeslandes und ca. 130 km Weg (etwas mehr als eine Stunde per Auto) "geflüchtet" bin, um adäquate Arbeit zu finden. Und die allermeisten meiner Bekannten, die hier leben, sind ebenfalls aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen hier gelandet (aus ganz Deutschland, ganz Europa, der ganzen Welt). :)
Klar sind aus dem Schönhengstgau auch immer wieder Menschen in andere Regionen gegangen. Ich tippe mal, dass zu K.u.K.-Zeiten eher Wien das bevorzugte Ziel für die "Wirtschaftsflüchtlinge" war, aber auch die industrialisieren Städte in Deutschland dürften Ziele gewesen sein - der Raum rund um Stuttgart genauso wie z. B. Nürnberg und das Ruhrgebiet. Der Vorteil war, dass es bei einer "Auswanderung" nach Deutschland keine (bzw. aufgrund der damals noch verbreiteten Nutzung von Dialekten - kaum) Sprachprobleme gab. - Also, Deine Vermutung, dass Deine Urgroßmutter aus wirtschaftlichen Gründen aus Abtsdorf weggezogen und dabei in Stuttgart gelandet ist, ist sehr, sehr plausibel.
Nochmal alles Gute und viel Erfolg bei der Suche
VG
Bärbel