Was ist nach 1945 mit den Häusern und Grundstücken Passeirt?

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Moderator: Thomas

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Kanga
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Was ist nach 1945 mit den Häusern und Grundstücken Passeirt?

Beitrag von Kanga »

Guten Tag,

ich sehe einige :roll: rollen von "Experten", wen sie meine Frage lesen.
Am 28.06.1945 wurden 2700 Deutsche in Koslirov zum Bahnhof mit dem Pfarrer Killer getrieben.
Was passierte mit den Häusern und Grundstücken? Wurden die Häuser mit den Grundstücken vom Land Tschechien in Besitz genommen? Wer bekam welches Grundstück und mussten die neuen Besitzer diese Häuser mit den Grundstück käuflich erwerben?

https://picasaweb.google.com/Uschi06/Collagen
Liebe Grüße Uschi
Bier, Lang/Langer, Hikade, Wolf, Steiner, Unzeitig, Kohl, Weiß, Schneider, Neubauer, Stelzl, Huschka, Benesch, Hekel/Heckel, Heger, Wondra, Holler, Forberger, Chronitzer,Hitschmann,Fuhrmann,Lispki , Schneeweis,
Kanga
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noch ein paar Bilder

Beitrag von Kanga »

Liebe Grüße Uschi
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Werner
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Aw.: Was ist nach 1945 mit den Häusern und Grundstücken Pass

Beitrag von Werner »

Hallo Kanga,

Ich kann Dir aus der von mir verfassten "Geschichte von Rudelsdorf und seiner Grundherren" einige Zeilen zu dem Thema "was geschah nach der Vertreibung?" schicken.

Liebe Grüße
Werner
Kanga
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Aw.: Was ist nach 1945 mit den Häusern und Grundstücken Pass

Beitrag von Kanga »

Guten Abend Werner,

das wäre sehr nett von dir. :D
Liebe Grüße Uschi
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Felkl
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Aw.: Was ist nach 1945 mit den Häusern und Grundstücken Pass

Beitrag von Felkl »

Ein Tscheche hat mir einmal sehr klar vor Augen geführt, dass auch die Tschechen, die die Häuser nach 1945 besetzten, dem Staat dafür zahlen mussten. Sie haben häufig nicht ein besonders gutes "Geschäft" damit gemacht.
Mein Großvater kam aus Rothmühl, suche die Namen Felkl,Liebig,Drescher,Haupt,Schuppler,Vetter,Haberhauer,Jandl und viele weitere.
Thota
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Aw.: Was ist nach 1945 mit den Häusern und Grundstücken Pass

Beitrag von Thota »

Hallo Uschi,

da wäre für dich vielleicht folgendes Buch interssant:
Als die Deutschen weg waren: Was nach der Vertreibung geschah: Ostpreußen, Schlesien, Sudetenland. 2005, ROWOHLT, BERLIN
Mit bestem Gruß
Thomas Tast
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Thomas
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Aw.: noch ein paar Bilder

Beitrag von Thomas »

Kanga hat geschrieben:https://picasaweb.google.com/Uschi06/Collagen


Hallo Uschi,
der Link funktioniert bei mir nicht. Vielleicht probierst Du es mal, indem Du bei Dir auf ein einzelenes Bild klickst und diesen Link dann schickst?

Oder gehst auf "Teilen" und schickst Dir selber die Galerie. Mal sehen, was da für ein Link rauskommt?

Viele Grüße
Thomas
Kanga
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Aw.: Was ist nach 1945 mit den Häusern und Grundstücken Pass

Beitrag von Kanga »

Liebe Grüße Uschi
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Thomas
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Aw.: Bildverweis

Beitrag von Thomas »

Kanga hat geschrieben:Schau mal, geht es jetzt?
https://picasaweb.google.com/Uschi06/Co ... wqWYg4XnYQ
Hallo Uschi,
ja der Bildverweis funktioniert jetzt, prima :D Tolle Idee, die Bilder in Collagen zusammenzufassen! Da hat man gleich einen Zusammenhang!
Gruß Thomas
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Olaf
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Aw.: Was ist nach 1945 mit den Häusern und Grundstücken pass

Beitrag von Olaf »

Hallo Uschi,

ich versuche es mal für Ketzelsdorf (Koclírov) darzustellen. (Meine Vorfahren kamen zum Teil aus diesem Ort.)

Übernahme
Unmittelbar nach dem Kriegsende wurde der gleiche tschechische Polizist im Ort eingesetzt, der bis 1938 dort bereits Dorfpolizist war. Die deutschen Bewohner wurden bald in einem Lager zusammengefasst. Die Häuser und Bauernhöfe waren damit leer. Wer nun als Neusieder kam, suchte sich einfach aus, was er wollte. Wer zuerst kam, schnappte sich in der Regel einen großen Vierkanthof - und holte von den Nachbarhöfen, das, war er zu brauchen meinte. Wer zum Schluss kam, für den blieb eben nur ein kleines ausgeräumtes Ausgedinge (kleines Häuschen als Altenteil). In Ketzelsdorf gab es noch eine Besonderheit: Dort wurde versucht, Griechen oder Jugoslawen anzusiedeln. Deren Beziehung zu Ketzelsdorf war sehr gering. Sie verschwanden bald wieder.

Wirtschaftlicher Umbruch
Häufig hatten die Neuankömmlinge keine landwirtschaftlichen Erfahrungen. Deshalb wurden 1945/46 noch die ehemaligen deutschen Bewohner zur Arbeit auf den Bauernhöfen abkommandiert. Aber ab 1947 waren viele Neuankömmlinge mit ihrem neuen Besitz vollkommen überfordert. Ihnen fehlten auch die speziellen Kenntnisse über die lokalen Gegebenheiten (z.B. Bodenbeschaffenheiten). Es gab keine eingespielten Bauernwirtschaften (Bauer, Knechte, Handwerker) mehr. Deshalb litten die großen Höfe besonders. Wurde anfangs noch von der Substanz gelebt, wurde bald "auf blanken Verschleiß gefahren".

Zwangskollektivierung
Die Zwangskollektivierung setzte in der Tschechoslowakei früher ein als z.B. in der DDR. Die Neuankömmlinge hingen auch weniger an ihrem Neubesitz als Bauern im Böhmischen (tschechisches Kernland). Manche waren auch froh, dass ihr persönliches Bauernexperiment schnell wieder zu Ende war. Die großen Stallungen und die Felder, Wiesen und Waldstücke wurden Teil der Kolchose. Damit waren sie de facto ein zweites Mal enteignet. Die Ernteerträge gingen durch die Zwangskollektivierung weiter zurück. Nebenbei fehtle es an Baumaterial und der Bindung zum neuen Wohnort. Viele große Höfen verfielen recht schnell und wurden als Steinbruch genutzt. Kleinere folgten.

Katastereintragungen
Ich kann weder sagen, wann die Eintragung der neuen Besitzer ins Kataster erfolgte - noch welche Geldsummen sie an den tschechischen Staat zu zahlen hatten.
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