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Geschichte der Stadt Zwittau und ihrer Umgebung

Mährisch Trübau

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Suche Infos zur jüdische Fabrikantenfamilie Stein Abtsdorf/Z
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Baerbel

Foren-Profi

Beiträge: 145
Anmeldedatum: 11.04.2008
Beitrag Suche Infos zur jüdische Fabrikantenfamilie Stein Abtsdorf/Z. Verfasst am: 16.02.2015, 20:17    
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Hallo zusammen,

am Wochenende haben wir einen alten Abtsdorfer/Zwittauer (Jahrgang 1927, geb. in Abtsdorf, ab dem 2. Lebensjahr in Zwittau) getroffen, der u. a. von seinem Spiel- und Klassenkameraden Franzl Stein aus der Zeit vor 1938 erzählte. Einige Jungs aus der Klasse hätten häufig bei Franzl Stein gespielt, der ein tolles, großes Spielzimmer hatte.
Franz Stein war der Sohn eines jüdischen Textilfabrikanten und lebte wohl in der "Villa Stein" in Zwittau.

Später wurde der Abtsdorfer/Zwittauer als Siebzehnjähriger noch gemustert und eingezogen. Die Musterung fand just in dem ehemaligen Spielzimmer seines alten Freundes Franz statt, der mit seiner Familie zu der Zeit bereits "verschwunden" war.

Er fragt sich nun, was mit seinem Schulfreund und dessen Familie geschehen ist. Gerüchteweise hätte er gehört, dass sie nach Theresienstadt kamen und nur einer aus der Familie überlebt hätte. - Aber Genaues dazu konnte er nicht in Erfahrung bringen.

Weiß jemand was über die Familie? Oder hat jemand einen Tipp, wo ich recherchieren könnte?
Gibt es irgendwo Informationen zu den jüdischen Familien aus dem Schönhengstgau?
Im Gedenkbuch der Bundesrepublik habe ich die Familie bisher nicht finden können und die Angaben in Yad Vashem sind ungenau. (Dort sind ja vor allem die ermordeten Opfer der Shoa gesammelt und nicht die Überlebenden.)

Wäre prima, wenn mir jemand Tipps geben könnte.

VG
Bärbel
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Jan Hardy

Foren-Nutzer

Beiträge: 80
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Wohnort: Berlin
Beitrag Aw.: Suche Infos zur jüdische Fabrikantenfamilie Stein Abtsd. Verfasst am: 17.02.2015, 10:59    
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Hallo Bärbel,

hier wird vermutlich der Internationale Suchdienst Arolsen weiterhelfen können:

https://www.its-arolsen.org/index.php?id=2&L=0

Fraglich ist nur inwieweit nicht Familienangehörige eine Auskunft erteilt wird.

Beste Grüße

Jan
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Baerbel

Foren-Profi

Beiträge: 145
Anmeldedatum: 11.04.2008
Beitrag Aw.: Suche Infos zur jüdische Fabrikantenfamilie Stein Abtsd. Verfasst am: 17.02.2015, 21:41    
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Danke Jan,

durch Deinen Tipp habe ich eine weitere Seite gefunden, die möglicherweise zielführend sein könnte - das Gedenkbuch von Theresienstadt - hier:
http://www2.holocaust.cz/de/victims

Trotzdem halte ich die Suche hier mal aufrecht. Also: Wer Geschichten zur Familie Stein kennt - Ich bin an allen Informationen interessiert.

Das Thema "jüdische Familien aus dem Schönhengstgau" gehört zur Geschichts- und Familienforschung in der Region genauso dazu wie jüdische Familien vor 1938 zum alltäglichen Leben, Bekannten- oder Freundeskreis und zur Nachbarschaft der deutsch- sowie tschechischsprachigen Einwohner dieser Region. Wir dürfen sie und ihre Geschichte nicht vergessen.
Ich rege deshalb an, hier im Forum auch Informationen zu jüdischen Familien zu sammeln - evt. in einem gesonderten Thread.

VG
Bärbel
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Thota

Moderator

Beiträge: 904
Anmeldedatum: 13.06.2007
Wohnort: Mannheim
Beitrag Aw.: Suche Infos zur jüdische Fabrikantenfamilie Stein Abtsd. Verfasst am: 19.02.2015, 18:52    
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Hallo Bärbel,

hier nun ein Bericht zum jüdischen Leben in Zwittau:

Auszug aus dem Buch

„ Die Juden und Judengemeinden Mährens in der Vergangenheit und Gegenwart “

Ein Sammelwerk herausgegeben von Hugo Gold 1929
Jüdischer Buch- und Kunstverlag Brünn
Seite 586-588
Geschichte der Juden Zwittau
bearbeitet von Dr. Felix Kanter Zwittau

Zwittau, eine der bekanntesten Industriestädte Nordmährens, liegt im deutschen Sprachgebiet des Schönhengstgaues und ist eine der jüngsten jüdischen Gemeinden Mährens. Sie ist auf Grund des Gesetzes über die Gründung der Kultusgemeinden vom Jahre 1890 entstanden. Bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert scheint es in der Stadt Zwittau überhaupt keine Juden gegeben zu haben. d´Elvert berichtet zwar, dass König Johann von Böhmen im Jahre 1322 dem Olmützer Bischof Konrad von Kremsier die Bewilligung erteilte, in Zwittau, Müglitz und Wischau einen von allen märkgräflichen Leistungen und Gerichten freien und nur der Olmützer Kirche untertänig Juden zu halten 1); trotzdem wird nirgends von dem Aufenthalt eines solchen Juden in der Chronik von Zwittau berichtet. Auch Carl Lick, der zur Abfassung seiner „ Geschichte der Stadt Zwittau „ 2) die ältesten Quellen benützte, weiß von dem Aufenthalte eines Juden im 14. Jahrhundert in Zwittau nicht zu berichten. Nach mündlichen Berichten der ältesten Mitgliedern der Zwittauer Kultusgemeinde soll es den durchreisenden Juden bis zum Jahre 1848 verboten gewesen sein, im Weichbilde der Stadt selbst vorübergehend zu übernachten. Juden, welche tagsüber in Zwittau geschäftlich oder beruflich zu tun hatten, mussten in den Vororten oder in den umliegenden Dörfern übernachten.

Aber schon im Anfang des 18. Jahrhunderts sehen wir den ersten jüdischen Einwohner in der mit Zwittau verbundenen Ortschaft Vierzighuben. Er hieß Jakob Donat und stammte aus Boskowitz 3). Donat war Pächter ( Bestandsmann ) des Branntwein- und Lederhauses in Vierzighuben, das die den Olmützer Bischöfe gehörende Herrschaft Zwittau und Mürau im Jahre 1715 in Vierzighuben 4 ).

Gegen die Errichtung dieses Branntwein- und Lederhause protestierten die Stadt Zwittau und die umliegenden Orte Glaselsdorf, Stangendorf, Mohren usw. und in einer Beschwerde vom 12. März 1715 baten sie den Kaiser als Erblandesfürsten im Markgraftum Mähren, „ entweder zur Abschaffung des Juden die allergnädigste Verordnung zu treffen “ oder aber zur Untersuchung der Beschwerde eine Kommission einzusetzen. Der „ Bestandsjude“ – so berichtet der Geschichtsschreiber Carl Lick 5)—„ wurde zwar im kurze Wegen nicht abgeschafft“, aber die Anfeindungen der Herrschaftsuntertanen blieben trotzdem nicht ohne Erfolg. Obgleich sich Donat bei Ablauf seines Kontraktes zu höheren Zinse verpflichtete, wurde sein Vertrag doch nicht mehr erneuert und sein Nachfolger als Pächter wurde Mathes Biberle aus Mährisch Trübau. Erst im Jahre 1817 erscheint wieder ein Jude als Bestandsmann, Michael Zeissl. Dieser hatte nur das Branntweinhaus im Pacht, während das Lederhaus im Jahre 1829 Moses Rosenzweig erhielt 6). Die ältesten Juden, welche als Bestandsmänner oder Pächter das Recht erlangten, sich in Vierzighuben niederzulassen, sind die Familien Jakob Donat und ein volles Jahrhundert später Michael Zeissl und Moses Rosenzweig. Von diesen Familien ist nur die Familie Zeissl bis heute in Vierzighuben ansässig und gilt daher als die älteste Familie der israelitischen Kultusgemeinde in Zwittau 7).

Wann die ersten Juden in Zwittau selbst ansässig wurden, wird nirgends berichtet und es liegen in dieser Hinsicht keine authentischen Berichte vor. Gewisse Anhaltspunkte bietet die Geburtsmatrik der Israeliten in Zwittau, die vom katholischen Pfarramt geführt wurde und noch heute in diesem Pfarramte ist. Die ersten Geburtseintragungen datiert vom Jahre 1855 ( Regina Müller); die zweite Eintragung erfolgte im Jahre 1858. Dann folgen Eintragungen aus dem Jahren 1863,1864 usw. Sonderbarerweise folgen dann Eintragungen von Geburten aus dem Jahre 1836 ( Mathilde Rosenzweig, Tochter des Markus Rosenzweig Mautpächters in Zwittau, Sohn des Moses Rosenzweig aus Vierzighuben ), 1837 ( Julie Rosenzweig ) u. 1827 ( Josef Rosenzweig, Vorstadt 67). Diese letzten drei Geburtsfälle scheinen nachträglich angezeigt und eingetragen worden zu sein; ebenso beziehen sie sich ausschließlich auf die Familie Rosenzweig, welche ja schon im Jahre 1829 durch die Pacht des herrschaftlichen Lederhauses das Wohnrecht in Vierzighuben erworben hatte.

Aus der Geburtsmatrik 8.) geht aber deutlich hervor, dass die Niederlassung der ersten Judenfamilien in Zwittau im Jahre 1850 erfolgte. Diese Familien stammten meistens aus Gewitsch und Boskowitz und beschäftigen sich mit dem Kleinhandel. Zu einem nennenswerten Vermögen scheine sie es nicht gebracht zu haben. Anfangs der siebziger Jahre gab es in Zwittau so viele jüdische Familien, dass man schon an die Gründung eines Minjanvereines schreiten konnte. An der Spitze dieses Vereines, welcher über ein gemietetes Betlokal verfügte, standen die Herren David u. Jakob Müller 9), der älteste jüdische Einwohner aus Vierzighuben Moses Zeissl und dessen Schwiegersohn Max Zifferer aus Holleschau. Erst im Jahre 1888 konstituierte sich dieser Verein als Kultusgemeinde 10 ), welche anfangs dem Rabbinate in Boskowitz angeschlossen wurde. Als Vorsteher der neu gegründeten Gemeinde wurde Josef Stein gewählt, der dieses Amt ununterbrochen bis zum heutigen Tage bekleidet. Ihm verdankt die Kultusgemeinde in Zwittau in erster Reihe die Anlage des selbstständigen jüdischen Friedhofes im Jahre 1892, die Errichtung des schönen und stattlichen Tempels, welcher nach den Plänen des Wiener Architekten Ernst v. Gotthilf erbaut und am 27. September 1902 durch Rabbiner Dr. Felix Kanter feierlich eingeweiht wurde, und auch viele andere religiöse und humanitäre Einrichtungen und Institutionen. Im Jahre 1894 wurde Dr. Daniel Fink als erster Rabbiner von Zwittau angestellt. Geboren am 08 März 1862 in Alt-Berun im Kreise Pleß (Oberschlesien) kam er dann nach Halberstadt, wo er bei Rabbiner Dr. Selig Auerbach lernte. Später bezog er die Universität in Gießen und Halle und studierte orientalische Sprachen und Philosophie. 1890 wurde er bei Delitzsch in Leipzig promoviert. Von Rabbiner M. Hirsch erwarb er das Rabbinerdiplom und wirkte als Rabbiner in der Gemeinde Aurich ( Ostfriesland ) bis zum Jahre 1894. Bis zum Herbst 1898 wirkte er in Zwittau. Vom Jahre 1898 bis 1905 war er Rabbiner der Fugbach-Synagoge in Wien und Religionsprofessor. Von da an wirkte er in Berlin. Von ihm erschienen: „ Glaube und Kritik“ ( 1897 ), verschiedene Lehrbücher, ein „ Elementarbuch der hebräischen Sprache „ und ein „ Lehr- und Übungsbuchs der Sprache des Talmuds“. Sein Nachfolger Dr. Felix Kanter wirkte seit dem 01. Dezember 1898 in Zwittau.

Rabbiner Dr. Felix Kanter wurde am 17. März 1871 in Georgenburg ( Litauen ) geboren und genoss ursprünglich eine vorzügliche Ausbildung auf Biblisch-Talmudischen Gebiete. Er galt bereits in jungen Jahren als ein hervorragender Kenner des rabbinischen Schrifttums und besuchte einige rabbinische Hochschulen in Russland. Unter andern war er Schüler des bekannten Gaons R. Alexander M. Lapidos s. A., der ein Studiengenosse des R. Iizehik Elchanan Spektor s.A. war. Später wandte sich Dr. Kanter den profanen Wissenschaften zu und bereitete sich in Frankfurt a. M. für den Besuch der Universität vor. Dort war er Schüler des sel. Frankfurter Rabbiners Dr. Markus Horowitz. Dann besuchte er die Universität in Prag, wo er die talmudischen Vorlesungen des sel. Oberrabbiners Dr. N. Ehrenfeld hörte, Marburg, Lausanne und Bern und promovierte am 07. Juli 1894 zum Doktor der Philosophie. Dr. Kanter hat sich besonders durch seine vorzüglichen Arbeiten auf homiletischen Gebiete einen klangvollen Namen im In- und Ausland erworben. Bis jetzt sind von ihm erschienen: „ Zeit-gemäße Betrachtungen zu allen Wochenabschnitten des Jahres“ ( Zürich 1908, 2. Auflage, Brünn 1913 ), „ Homiletische Essays über zeitgemäße Frage zu allen Wochenabschnitten des Jahres “ ( Frankfurt a. M. 1910 ), „ Gleichnisse für Reden über jüdische Angelegenheiten “ ( Frankfurt a. M. 1911 ), „ Neue Gleichnisse “ , „ Gleichnisse und Erzählungen aus dem jüdischen Schrifttum für das jüdische Leben “ ( Mährisch Ostrau 1921 ), und „ Gleichnisse und Parabeln, Betrachtungen zu zeitgemäßen Fragen “ ( Brünn 1925 ). Außerdem ist Dr. Kanter ständiger Mitarbeiter verschiedener in- und ausländischer Zeitungen und Zeitschriften, so u. a. : Israelit. Hamburger Familienblatt, Isr. Wochenblatt für die Schweiz, Jüd. Familienblatt, Jüd. Volksstimme, Wahrheit. Ebenso war er Mitarbeiter des hebräischen Jahrbuch Hoeschkol, der Allg. zeitung des Judentums, der Tribune Juife, in Strasbourg, des Reforme Advocate, des Jeschurun u. v . a.

Dr. Kanter entfaltet noch heute eine fruchtbare literarische Tätigkeit und hat sich auch als Novellist und Satyriker bewährt. Wöchentlich erscheinen von ihm Beiträge in diversen Zeitschriften, die überall großen Anklang finden.

1.) d´Elvert IV. Seite 113 Vergleiche auch Cod. diplom. Moraviae 159
2.) Zur Geschichte der Stadt Zwittau und ihrer Umgebung. Von Carl Lick Zwittau 1910.
Es ist dies eine äußerst sorgfältig redigiertes Werk, eine Fundgrube erschöpfender Quellenangaben, die dem Historiker wichtiges Material liefert.
3.) Geschichte der Stadt Zwittau ( Vierzighuben ) Seite 359
4.) Daselbst Seite 357
5.) Daselbst Seite 358
6.) Daselbst Seite 359
7.) Ein Bruder des genannten Michael Zeissl war der in Mähr. Rothmühl bei Zwittau ansässig gewesene Jakob Zeissl. Die Familie Zeissl scheint aus Eisgrub zu stammen; ein Sohn des Michael Z. Moses Zeissl erscheint in den Urkunden als Familant aus Eisgrub. Diese Urkinde aus dem Jahre 1837 befindet sich im Besitz des derzeitigen Bürgermeisters von Zwittau Karl Lick.
8.) Da es in Zwittau keinen jüdischen Friedhof gab, wurden die Sterbefälle in den Gemeinden eingetragen, wo die Beerdigung der in Zwittau verstorbenen Juden stattfand, also in Gewitsch oder Boskowitz. Auch die Trauungen wurden in den Gemeinden immatrikuliert, wo der amtierende Rabbiner seinen Wohnsitz hatte.
9.) David Müller scheint erst im Jahre 1847 sich in Zwittau niedergelassen zu haben. „ Dieses Jahr ( 1847 ) brachte den Erzeugern ( von Barchent ) ein angenehmes Angebinde in Gestalt des von David Müller zuerst am Zwittauer Platze eingeführten englischen Baumwollkettengarns.“ Zur Geschichte der Stadt Zwittau, Seite 78. Einer der ersten Garnhändler in Zwittau war der Rosenzweig in Vierzighuben. Er führte zugleich mit dem Garnhändler Dominik Schwab ( 1823/24 ) das erste Baumwoll-kettengarn ein. ( Daselbst Seite 76.)
10.) Den konstituierenden Ausschusse gehörten folgende Herren an: Josef Stein, Max Zifferer, Karl Stein, Miachel Zeissl, Max Friedmann, Jakob Deutsch u. Julius Benedikt, Sohn des Rabbi Naphtali Baneth und Enkel des Rabbi Mordechai Baneth.
11.) Als Vorbeter, Schächter und Religionslehrer fungierten die Herren David Spitz, Max Roth, Adolf Bussgang und Eduard Weiss

Im September 2014 wurden auf dem Zwittauer Stadtplatz, wo der Supermarkt ist,Stolpersteine verlegt: http://www.stolpersteine.eu/chronik/#c509
für Arnost Freund * 1911+1942, Emil Freund * 1878 +1942 u. Louise Hermanova geb. Freund * 1916 + 1942

Es wurden schon früher Stolpersteine verlegt, beim nächsten Besuch werde ich Ausschau halten.

Im Verzeichnis von Yad Vashem stehen folgende Personen mit dem Bezug zu Zwittau u. dem Namen Stein, ich habe die Angaben mit den Eintragungen aus den Einwohnerverzeichnissen ergänzt:

01.) Stein Paul * 1900 Zwittau verheiratet mit Irma, er war Kaufmann, ständiger Wohnsitz war Zwittau. Er starb in Zwittau. ( Einwohnerverzeichnis 1935 Stein Paul Dipl.-Ing. Hältergasse 27 ). Eingereicht von Ester Ben Shlomo, Bekannte.

02.) Stein Irma * 1907 Zwittau verheiratet, Ehemann soll Rafael geheißen haben. Sie starb in Zwittau. Eingereicht von Ester Ben Shlomo, Bekannte.

03.) Stein Erich * 1912 Zwittau allein stehend, Ladenbesitzer. Er starb in Zwittau.
Eingereicht von Ester Ben Shlomo, Bekannte.

04.) Stein Arthur er starb mit 60 Jahren. Er wurde eingreicht von Augusta Perlman
Verwandte. ( Einwohnerverzeichnis 1935 Stein Artur Fabrikant Stiftergasse 1 Telefon 157 u. Stein Arthur Kaufmann Trübauerstr. 4 Tel 85 )

05.) Stein Josef * Zwittau verheiratet, er verstarb in Zwittau
( Einwohnerverzeichnis 1926 Stein Josef Fabrikant Hältergasse 27 und
Kulturvorsteher der Israelitischen Kultusgemeinde). Eingereicht von Ester Ben Shlomo, Bekannte.
_________________
Mit bestem Gruß
Thomas Tast
Mannheim
Ortsberichtserstatter Greifendorf
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Baerbel

Foren-Profi

Beiträge: 145
Anmeldedatum: 11.04.2008
Beitrag Aw.: Suche Infos zur jüdische Fabrikantenfamilie Stein Abtsd. Verfasst am: 19.02.2015, 20:04    
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Danke Thomas,

das war aufschlussreich.

Ich bin mittlerweile auch weitergekommen.
Die gesuchte Familie war:
Artur Stein *1883
Irma Stein geb. Pam (?) *1904
Franz Stein *1927
Robert Stein *1931

Sie wurden am 05.12.1941 von Brünn aus nach Theresienstadt deportiert und von dort schon am 15.01.1942 weiter auf den Transport nach Riga geschickt.
Die gesamte Familie soll dort ermordet worden sein (obwohl der alte Zwittauer/Abtsdorfer von einem Gerücht gehört hatte, dass einer überlebt hätte). Die gesamte Familie steht aber als "ermordert" sowohl im Gedenkbuch von Theresienstadt als auch in der Datenbank von Yad Vashem.
Irma war wohl vor ihrer Hochzeit mit dem reichen Fabrikanten eine enge Freundin der Mutter meines Gewährsmanns - später war das Verhältnis lockerer, aber immer noch gut.

Besagter Zwittauer hat mir heute ein Klassenfoto (5. Klasse Volkschule kurz vor dem Abschluss) von 1938 geschickt, auf dem sowohl er als auch Franzl Stein sind.

Ich muss fragen, ob ich das Foto veröffentlichen darf.

Die "Villa Stein" wird dann wohl in der Stiftsstraße 1 gewesen sein.

Vielen Dank nochmal. Ich bleibe dran.

Liebe Grüße
Bärbel
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