Giselap |
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Mundart aus Hermersdorf: Ein Spottlied auf die Ketzelsdorfer.
Verfasst am: 10.05.2009, 04:06
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Liebe Mundartfreunde,
in einer alten Ausgabe der "Schönhengster Heimat" vom Juni 1953 fand ich folgendes Spottlied vom ehemaligen Hermersdorfer Dorfpoeten Franz PÜTTMER (+1942).
Viel Spaß beim Nachlesen der damaligen Dorf-Rivalitäten zwischen Hermersdorfern und Ketzelsdorfern!
Gisela (Peters)
Spottlied auf die lieben Ketzelsdorfer
Gaamelich* wollt'n amol of de Freiat gie.
Säi gaukn häi ruiber, tion ne Moadlich au schie. -
/: Äich rot Eich, Ihr Moadlich, said olla berait,
ze de Gaamelich ze gauken, trocht ner i de Zait! :/
Häi miß'n mr es Wosser meistens trog'n von de Brinn,
Däi hom e Wosserlaiting, ner säi hom holt kues drin.
Säi hom holt mehr Kirch'n mehr Geistlich's wäi mir,
Stots besser ober ward'n sa inna arger, schait mir!
I de Schiol hom se Lehrer, schier mehr ols genung,
De Zaakl* ober laim destwang sai Labtog ner tump.
Säi hom en Pirgermoaster, dos klingt a su schie,
Mir hom ner en Vorsteher, wäi schie's be und au gie?
Säi hom ols väil grießer, väil nobler wäi mir,
Un miss'n holt vo de Grindlich dernoch springa defir!
/: Drum rot aich Eich, Ihr Moadlich, said olla geschait,
Ze de Gaamelich ze gauken, ze dan lot Eich ner Zait! :/
* Gaamelich und Zaakl = [Ketzelsdorfer] Burschen, die nach Hermersdorfer Mädchen Ausschau halten.
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