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Leseproblem in den Rothmühler Taufbüchern
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Felkl |
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Leseproblem in den Rothmühler Taufbüchern.
Verfasst am: 19.02.2012, 13:26
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Hallo! Ich hätte eine Frage zum Schriftbild der Kirchenbücher, besonders denen von Rothmühl um 1700-1730. Die Taufnamen wurde ja bereits häufig latinisiert und so finden sich Namen wie Jacobus, Laurentius oder Christianus. Manchmal lese ich aber "Jacoby, Josephy oder Christiany" ist dabei der letzte Buchstabe wirklich als y zu deuten oder wurde möglicherweise an ein u ein langgezogenes s angehängt? Ich bin gerade dabei, die Rothmühler Taufbücher ab 1705 in Excel zu erfassen und stoße dabei hin und wieder auf solche vielleicht etwas haarspalterischen Probleme. Aber mit ist wichtig, dass die Tabelle möglichst genau und fehlerlos wird.
Vielen Dank schon mal.
_________________ Mein Großvater kam aus Rothmühl, suche die Namen Felkl,Liebig,Drescher,Haupt,Schuppler,Vetter,Haberhauer,Jandl und viele weitere.
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Felkl |
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Aw.: Leseproblem in den Rothmühler Taufbüchern.
Verfasst am: 19.02.2012, 16:14
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Noch eine Ergänzung: Am 19.05.1720 wurde ein Kind von Hans Haberhauer geboren und dort steht:
Natus est Puerulus isti Hanß Hober Hauers qui baptizatus est ab obstestrice jac mortus.
Bei diesem Text finden sich bei den Endungen von "puerulus", "baptizatus" und "mortus" wiederum diese Zeichen, die wie ein "y" aussehen. Damit der lateinische Text aber grammatikalisch richtig ist, denke ich,dass es eine Schreibweise von "us" ist. Vielleicht kann mir das jemand bestätigen.
_________________ Mein Großvater kam aus Rothmühl, suche die Namen Felkl,Liebig,Drescher,Haupt,Schuppler,Vetter,Haberhauer,Jandl und viele weitere.
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Torre |

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Aw.: Leseproblem in den Rothmühler Taufbüchern.
Verfasst am: 19.02.2012, 16:18
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Hallo Mario,
das, was wie ein 'y' aussieht ist - wie Du schon vermutet hast - eine Art Kurzform für die lateinische Endung 'us'. Ich habe diese Schreibweise schon in zahlreichen Einträgen des 17. und 18. Jahrhunderts gefunden und zwar auch in Matriken aus ganz anderen Gegenden als dem Schönhengstgau sowie bei anderen Wörtern als Vornamen.
Es muss sich also um eine relativ gebräuchliche "Kurzschreibweise" gehandelt haben.
Viele Grüße
Uwe
_________________ Forschungsschwerpunkte:
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Baerbel |

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Aw.: Leseproblem in den Rothmühler Taufbüchern.
Verfasst am: 20.02.2012, 21:15
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Hallo Mario,
m. E. ist das in aller Regel die lateinische Genitivform (-i) für die männlichen Nomen und Adjektive der o-Deklination (Endung -us).
Die Pfarrer konnten einigermaßen Latein (wenn auch nicht perfekt) und haben gerne den Genitiv benutzt (auch gerne mal deutsch-latein gemischt). (Frage einfach "wessen" ... Wessen Kind? Wessen Sohn? usw.
Die Adjektive, die sich auf das Nomen im Genitiv beziehen tragen ebenfalls die Genitivendung.
Zur besseren Lesbarkeit würde ich persönlich die Einträge in ein normales Deutsch übersetzen, bzw. in einer Tabelle eher nur die undeklinierten Namen. Für die Familienforschung ist es z. B. wichtiger, ob da jemand als "hinterlassene Tochter/Sohn des seeligen XY" bezeichnet wird. Das heißt nämlich, das der Vater (oder die Mutter) zum Zeitpunkt des Ereignisses bereits "das Zeitliche gesegnet" hatte.
Gutes Gelingen.
VG
Bärbel
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Das kleine Schwarze - "Passt immer!
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