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Neue Antwort erstellen  Neues Thema eröffnen SCHÖNHENGST Foren-Übersicht » Familienforschung im Schönhengstgau Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Väter unehelicher Kinder
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Jan Hardy

Foren-Nutzer

Beiträge: 80
Anmeldedatum: 05.09.2010
Wohnort: Berlin
Beitrag Väter unehelicher Kinder. Verfasst am: 12.08.2011, 00:10    
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Liebe Leute,

leider liefern die katholischen Matriken im Gegensatz zu den evangelischen Kirchbüchern ja keine Informationen zu den Vätern unehelich geborener Kinder, es sein den sie wurden durch eine spätere Heirat legimatisiert.

In der Sudeten Mail Liste wurde dieses Thema vor einiger Zeit schon einmal angerissen und dort wurde erwähnt, dass es durchaus andere Dokumente (Gericht) geben könnte, die einen Hinweis auf den Vater eines unehelich geborenen Kindes geben können.

Hat jemand bereits Erfahrung mit dieser Thematik und weiß was für Dokumente das im einzelnen sein können und wo man sie heute finden kann?

In meinem konkreten Fall geht es um zwei Geburten in 1902 und 1903 in Langenlutsch und Porstendorf zu denen mir die Väter meiner Ur-Großeltern
fehlen.

In dem einen Fall hat die gute Frau bislang 7 bekannte Kinder bekommen, ohne jemals zu heiraten, kann mir schwer vorstellen, auch wenn einige der Kinder früh verstorben sind, dass sie diese so ohne weitere Unterstützung, durchbringen konnte.

Beste Grüße

Jan
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„Ich weiß, dass ich nichts weiß!“
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Giselap

Foren-Profi

Beiträge: 452
Anmeldedatum: 13.06.2007
Wohnort: Hamburg
Beitrag Aw.: Väter unehelicher Kinder. Verfasst am: 12.08.2011, 03:30    
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Hallo Jan,

Jan Hardy hat Folgendes geschrieben:
In dem einen Fall hat die gute Frau bislang 7 bekannte Kinder bekommen, ohne jemals zu heiraten, kann mir schwer vorstellen, auch wenn einige der Kinder früh verstorben sind, dass sie diese so ohne weitere Unterstützung, durchbringen konnte.


wieso eigentlich nicht? Vielleicht wurde sie von dem/den unbekannten Vater/Vätern ja gerade dafür finanziell abgefunden, daß sie dessen/deren Namen für sich behielt.
Meine Großmutter jedenfalls hat seinerzeit für ihre uneheliche Tochter einige tausend Reichsmark quasi als "Schweigegeld" und unter Verzicht auf etwaige weitere Ansprüche bekommen; und das ging praktischerweise alles ohne irgendwelche schriftliche Abmachungen sozusagen auf "Treu und Glauben" per Handschlag.

Wenn also "Deine" Kindsmütter (und die dazugehörigen Väter) ähnlich schweigsam und praktisch veranlagt waren, dürfte die Recherche ziemlich schwierig werden.

Trotzdem viel Glück bei Deinen weiteren Nachforschungen!

Nächtlicher Gruß aus Hamburg,

Gisela (Peters)
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Sturma

Moderator

Beiträge: 1261
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Wohnort: Leteln bei Minden/Westf.
Beitrag Aw.: Väter unehelicher Kinder. Verfasst am: 12.08.2011, 10:28    
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Guten Morgen Jan,

in vielen Kirchenbüchern befinden sich, meist am Ende des Buches, Eintragungen zu unehelich geborenen Kindern, die von ihren Vätern anerkannt wurden, ohne dass eine Eheschließung statt fand. Manchmal sind es auch eingelegte Zettel. Ich habe letztens ein Kirchenbuch angeschaut, wo es etliche Seiten waren. Grade im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert nehmen diese Eintragungen zu.
Vielleicht gibt es etwas im Pfarrarchiv, aber dazu fehlt mir die Erfahrung.
Hast Du Dir das entsprechende Kirchenbuch mal angeschaut?

Gerichtsakten wären sicher ein guter Fundus. Leider habe ich bisher auch für meine Orte (östl. Schönhengst) noch nicht heraus bekommen, wo diese Quellen zu finden wären.

Über die Versorgung der Kinder kann man ja schließlich nur Vermutungen anstellen. Sofern Du da keinen konkreten Hinweis hast, bringt Dich das bei Deinem Problem natürlich nicht weiter.
_________________
Herzliche Grüße

Jürgen (Sturma)

Moderator für Hohenstadt, Müglitz und Umgebung
Ortsberichterstatter für Ohrnes und Rippau
www.sturma-online.de
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Baerbel

Foren-Profi

Beiträge: 145
Anmeldedatum: 11.04.2008
Beitrag Aw.: Väter unehelicher Kinder. Verfasst am: 12.08.2011, 18:12    
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Hallo zusammen,

in den Schönhengster Kirchenbüchern, die ich bisher so durchsucht habe, sind mir im 19. Jh. eine ganze Reihe Geburtseinträge aufgefallen, bei denen im Nachhinein die Anerkennung bzw. Legitimierung eines unehelichen Kindes eingetragen ist.
Anders als in einigen der älteren Kirchenbüchern, sind dort die unehelichen Geburten nicht extra am Ende des Taufregisters vermerkt sondern stehen inmitten der ehelichen.
In diesen Fällen scheint die Mutter den Kindsvater später geheiratet zu haben.

In zwei Fällen war eine spätere Ehe der Mutter (scheinbar ohne Legitimierung des vorehelichen Kindes) auch bei der Hochzeit des Kindes vermerkt.

Ich schätze, dass man das jeweils im Einzelfall überprüfen muss.

Übrigens finde ich den Punkt "uneheliche" bzw. "voreheliche" Kinder ziemlich interessant.
Dazu noch ein paar Beobachtungen:

In einigen Jahren bzw. Monaten scheinen sich uneheliche Geburten zu häufen. Gab es 9 Monate vorher irgendwelche Besonderheiten im Ort? (z. B. im günstigsten Fall ein feucht-fröhliches Volksfest oder im ungünstigsten Fall kriegerische Vorkommnisse) - Könnte mal interessant sein.


Ich habe den Eindruck, dass un- oder voreheliche Geburten (relativ häufig mit späterer Legitimierung) im 19. Jh. zunehmen.
Gab es z. B. eine Verschärfung von "Eheregeln"?

Auf den Gedanken bin ich durch einen Vergleich mit anderen Region gekommen, wo ich bei meiner Ahnenforschung ebenfalls auf eine Häufung unehelicher Kinder in bestimmten Familien gestoßen bin.
In einem Fall hatte ein Paar zwei voreheliche (überlebende)Söhne und hat erst 14 Jahre nach der Geburt des älteren geheiratet (und dann weitere Kinder bekommen.)
Zum Glück hatte der Ahnenforscher, von dem ich die Daten bekommen habe, weiter recherchiert und ist auf die "Regel" oder "Vorschrift" gestoßen, dass in der Region und Zeit ein Paar erst dann heiraten durfte, wenn es auch einen eigenen Haushalt (ein Haus/ eine Wohnung) vorweisen konnte. Das konnte bei ärmeren Personen oder nachgeborenen Kindern (ohne Erbrecht) oder Handwerksgesellen (die aufgrund von Zunftregeln manchmal erst als Meister heiraten durften) entsprechend länger dauern. Das Paar blieb dann über Jahre "fest" zusammen, hatte auch Kinder, konnte aber erst später alles legitimieren.
(Das Beispiel ist aus der Oberpfalz - Mitte 19. Jh.)

In den wachsenden Arbeitersiedlungen der Städte während der beginnenden Industrialisierung des 19. Jh. scheinen uneheliche Geburten auch eher häufiger gewesen sein - wahrscheinlich konnten auch hier die Partner aus wirtschaftlichen Gründen nicht immer heiraten. - Da habe ich auch ein paar Beispiele gefunden. (U. a. auch Paare, die später doch geheiratet haben.)

Aus meiner Heimatregion - dem linksrheinischen, bäuerlichen Rheinland - ist mir sowas nicht bekannt. (Uneheliche Geburten schon, aber nicht so viele, bei denen die Eltern später doch heirateten. Da wurde in der Regel vor der Geburt geheiratet oder gar nicht.) Es gab ein anderes Erbrecht, nämlich die Realteilung, und junge Ehepaare lebten häufig über Jahre bei den Eltern oder mit den Familien anderer ebenfalls verheirateten Geschwister in einem Haus zusammen, bevor sie entweder ein eigenes Haus bauen (oder kaufen) konnten oder aufgrund der wirtschaftlichen Notlage auswanderten.

Ich weiß nicht, wie die Regeln im Schönhengstgau waren, aber das Beispiel von der unverheirateten Mutter mit sieben Kindern könnte in die Richtung Eheverbot aus wirtschaftlichen Gründen zeigen.

Vielleicht helfen die Beispiele bei der Ursachensuche.

Viel Erfolg bei der weiteren Suche.

VG
Bärbel
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Das kleine Schwarze - "Passt immer!

Zuletzt bearbeitet von Baerbel am 12.08.2011, 18:47, insgesamt einmal bearbeitet
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Burkhard Goetzl

Moderator

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Wohnort: Laubach
Beitrag Aw.: Väter unehelicher Kinder. Verfasst am: 12.08.2011, 18:40    
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Jan Hardy hat Folgendes geschrieben:
In meinem konkreten Fall geht es um zwei Geburten in 1902 und 1903 in Langenlutsch und Porstendorf zu denen mir die Väter meiner Ur-Großeltern fehlen.

Hallo Jan,
wir haben uns ja schon lange zu Deinen Porstendorfer Ahnen ausgetauscht. Deinen aktuellen Stand kenne ich natürlich nicht.
Da Du hier keine Namen nennst, möchte ich es dann auch nicht tun.
1903 geht es um den Willi! Zu seiner Mutter sind mir 7 uneheliche Kinder, alle ohne Nennung eines Vaters, bekannt.
1902 geht es um die Marie! Da sind aber doch die Eltern bekannt.
Oder liege ich mit Marie falsch?

LG
Burkhard (Götzl)
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Werner

Foren-Profi

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Beitrag Aw.: Väter unehelicher Kinder. Verfasst am: 13.08.2011, 11:27    
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Hallo liebe Schönhengstforscher,

Mir sind vor- und uneheliche Kinder auch in den Kirchenbüchern von Rudelsdorf (bei Landskron) untergekommen. Bei dem vorehelichen Nachwuchs wird meist bei der Geburt oder bei der nachträglichen Heirat die Anerkennung durch den Vater vermerkt. Ob dies aber immer der Fall ist, hängt sicher vom jeweiligen Pfarrer ab. In der 2. Hälfte des 19. Jhd. war es sehr häufig der Fall.

Aufgefallen ist mir auch, dass die nachträgliche Heirat etwa 2-3 Jahre nach der Geburt erfolgte und ich vermute daher, dass der "Vater" seinen Militärdienst ableistete und den notwendigen Hausstand erst später gründen konnte.

Grüße aus Wien
Werner
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Jan Hardy

Foren-Nutzer

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Wohnort: Berlin
Beitrag Aw.: Väter unehelicher Kinder. Verfasst am: 13.08.2011, 18:38    
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Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure interessanten Erfahrungen und Hinweise soweit.

Eine weitere Variante, neben dem möglichen wirtschaftlichen und militärischen Aspekt wäre die, das der Vater der Mutter den Schwiegersohn in spe ablehnt, dies kenne ich aus meinem Ostpreußischen Familienzweig.

Dort lehnte der Vater ein Bauer, zwei mal, 2 Handwerker (Schmiede) ab, die seine Tochter geschwängert haben.

Deine Variante Gisela setzt dann aber auch voraus, das der Kindesvater bzw. seine Familie über das nötige Kleingeld verfügen, oder wurde das Geld über Jahre verteilt der Mutter ausgezahlt?

Aus den Schönhengster Matriken die ich bislang gelesen habe, kann ich bestätigen, das der Vater nach der Hochzeit meist in den Taufmatriken nachgetragen wurde.

Anders als in den evangelischen Kirchbüchern die mir bekannt sind, werden die unehelichen Kinder in den katholischen Matriken auch nicht so extrem gebrandmarkt, also zumindest in den Büchern.

In den evangelichen Büchern, wo der Vater in der Regel aufgeführt wird, sind diese Einträge entweder auf den Kopf gestellt, mit dem Verweis Hurenkind am Rand gekennzeichnet, oder aber im Eintrag werden Mutter sowie Vater als Hure, Weibstück, Hurenbock etc. tituliert.

Halten wir aber fest sollte es irgendwelche Dokumente oder Unterlagen zu den Vätern unehelicher Kinder, jenseits der Matriken im Schönhengst geben wissen wir nicht was dies für Dokumente sein könnten, geschweige den, wo wir sie finden, richtig?

Beste Grüße

Jan

PS: Natürlich hast Du als aufmerksamer Leser recht Burkhard, es geht um Willi und Marie, da es mir nur um die Thematik der Dokumente an sich ging, hielt ich es nicht für notwendig sie namentlich zu erwähnen.
Ich weiß jetzt nicht genau auf welchem Stand ich Dich gelassen habe, aber auch Marie ist leider unehelich geboren, auch in diesem Fall hat mein Großvater sein Familienstammbuch entsprechend frisiert, das macht leider einen schlanken Stammbaum, wenn 2 Ur-Ur-Großväter fehlen Traurig
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Burkhard Goetzl

Moderator

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Beitrag Aw.: Aw.: Väter unehelicher Kinder. Verfasst am: 13.08.2011, 20:10    
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Jan Hardy hat Folgendes geschrieben:
PS: Natürlich hast Du als aufmerksamer Leser recht Burkhard, es geht um Willi und Marie, da es mir nur um die Thematik der Dokumente an sich ging, hielt ich es nicht für notwendig sie namentlich zu erwähnen.
Ich weiß jetzt nicht genau auf welchem Stand ich Dich gelassen habe, aber auch Marie ist leider unehelich geboren, auch in diesem Fall hat mein Großvater sein Familienstammbuch entsprechend frisiert, das macht leider einen schlanken Stammbaum, wenn 2 Ur-Ur-Großväter fehlen Traurig

Du hast mir aber zu der Marie beide Elternteile mit Jahres- u. Ortsangabe gegeben und sie trägt den FN des Vaters.

Ist das nicht korrekt?
Gruß Burkhard (Götzl)
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Jan Hardy

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Beitrag Aw.: Väter unehelicher Kinder. Verfasst am: 13.08.2011, 21:50    
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Lieber Burkard,

wie bei Willi hat mein Großvater auch bei Maria einfach eine Generation unterschlagen, die der alleinstehenden Frauen.

Der Familienname bleibt allerdings Götzl:

Maria wurde am 27.11.1902 in Langenlutsch, als uneheliche Tochter
der Anna Götzl geboren, diese kam am 31.07.1881 ebenfalls in
Langenlutsch zu Welt als Tochter des Häuslers Franz Götzl und der Anna Etzler.

Diese Information hat mir jemand zugespielt, der sich schon mit den Matriken aus Langenlutsch beschäftigt hat, kann es kaum abwarten bis diese endlich online sind.

Beste Grüße

Jan
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Langer Theodor

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Beitrag Aw.: Väter unehelicher Kinder. Verfasst am: 14.08.2011, 17:18    
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Hallo,

Legitimierung heißt natürlich nicht, daß das Kind auch wirklich von diesem Mann gezeugt wurde, sondern nur, daß er es als eigenes Kind anerkannte. Gerade bei etwas begüterten Familie dürfte es des öfteren so gewesen sein, daß man einen Ersatzvater "gekauft" hat.

Häufig dürfte der Vater nicht festzustellen gewesen sein, z.B. Vergewaltigung durch durchziehende Soldaten oder Landstreicher, teils bestand kein Interesse daran, z.B. bei der Verführung durch nahe Angehörige, in vielen Fällen jedoch düfte ein Verwaltungsakt entstanden sein, dessen Akten irgendwo auffindbar sein sollten. Schon aus finanziellen Gründen werden die Familien versucht haben den nicht heiratswilligen Vater wenigsten mit finanziellen Forderungen anzugehen.
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Baerbel

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Beitrag Aw.: Väter unehelicher Kinder. Verfasst am: 14.08.2011, 19:36    
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Hallo Jan,

"getürkte" Stammbäume um die "Schande" zu vertuschen sind natürlich bitter.

Aber wenn es um zwei Personen geht, die erst nach 1900 geboren wurden, könnten doch vielleicht noch irgendwelche Familiengeschichten (unabhängig von den schriftlichen Stammbäumen) bestehen. Frage doch mal ältere Familienangehörige, ob sie irgendwelche Geschichten zu den unehelichen Vorfahren gehört haben. - Die Vertreibung und damit der Bruch in den Traditionen und Geschichten kommen natürlich erschwerend hinzu. Aber vielleicht gibt es doch irgendwo jemand, der noch Geschichten oder Gerüchte darüber kennt.

Ich habe so einen Fall in der Familie (allerdings in einem kleinen Dorf mit durchgängiger Tradition bis heute). Eine meiner Ur-Omas ist auch unehelich geboren (und musste während ihrer gesamten Kindheit und Jugend darunter leiden - katholisch, nicht protestantisch). Ihr Vater taucht in keinem der Register auf, weder im Kirchenbuch noch im Personenstandsregister des Standesamtes. Aber meine Uroma kannte ihren Vater. Er war später in einem anderen Ort verheiratet, kam aber immer auf meine Uroma zu, wenn sie durch den Ort kam und soll ihr und ihren Kindern auch hier und da mal "was zugesteckt" haben. Uroma hatte zwar seinen Namen nicht überliefert, aber das Haus aus dem er stammte, den Ort, in den er verheiratet war und dass er dort eine Gastwirtschaft betrieb. - Das Gerücht über den Vater meiner Ur-Oma war auch anderen Leuten im Dorf bekannt.
Durch die Forschungen eines anderen Ahnenforschers bin ich vor zwei Jahren auf den richtigen Mann gestoßen. Seine Nachkommen bestreiten zwar vehement, dass ihr "Opa sowas getan" hätte, aber alle Angaben stimmen mit der Überlieferung meiner Uroma überein - und können nur zu dieser einen Person passen. (Und ich glaube ihr, wenn sie erzählt hat, der Mann wäre immer herausgekommen und hätte sie ganz fest gedrückt, wenn sie auf dem Weg zu Verwandten an seiner Gastwirtschaft vorbei kam.) - Ich habe ihn als ihren Vater in meinen Stammbaum aufgenommen.

Vielleicht gibt es ja auch bei Deinen Fällen noch irgendwelche Geschichte und Gerüchte. Es mag zwar unwahrscheinlich sein, aber nicht ganz ausgeschlossen.

Viel Glück bei der weiteren Suche

VG
Bärbel
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